ESA-Hunde vs. ESA-Hunde Plus
Die praktische Arbeit hat gezeigt, dass viele Menschen nicht mehr nur einen „reinen“ ESA-Hund haben möchten, sondern einen ESA-Hund, der zusätzlich wenige ausgewählte Hilfeleistungen ausführt.
Früher galt klassisch, ein ESA-Hund lernt keine Aufgaben, sondern ist ausschließlich für die emotionale Unterstützung zuständig. Heute hat sich dieses Verständnis eines ESA-Hundes aufgrund der Bedürfnisse der Halter gewandelt. Seit Inkrafttreten der Assistenzhundeverordnung weichen viele Menschen, die ursprünglich einen Assistenzhund haben wollten, auf ESA-Hunde aus. Sie wünschen sich einen Hund, der einige Hilfeleistungen lernt, aber mit dem sie nicht die Pflicht haben, mindestens 60 Trainingsstunden zu absolvieren oder eine Prüfung durchlaufen zu müssen.
Konfrontiert mit den alltäglichen Realitäten unserer Assistenzhundetrainer, haben wir uns entschieden, deshalb eine Möglichkeit zu schaffen, dass Betroffene die Hilfe erhalten, die sie benötigen: Geboren war der ESA-Hund Plus.
Ein ESA-Hund Plus liegt vom Training her genau zwischen ESA-Hund und Assistenzhund. Er fällt jedoch in die Kategorie ESA-Hund (und nicht Assistenzhund), weil er weder die Pflichten noch die Rechte eines Assistenzhundes hat.
Einzigartiges Trainingskonzept
Was den ESA-Hund Plus einzigartig macht, ist sein spezielles Trainingskonzept: Er verbindet die emotionale Unterstützung eines klassischen ESA-Hundes mit ausgewählten Assistenzaufgaben. So erhältst du einen Begleiter, der genau auf deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.
Anders als herkömmliche ESA-Hunde, die ausschließlich für emotionale Stabilität sorgen, erlernt der ESA-Hund Plus gezielt Aufgaben, die deinen Alltag erleichtern.
Alle Aufgaben möglich, die auch Assistenzhunde erlernen
Grundsätzlich kann ein ESA-Hund alle Aufgaben erlernen, die auch Assistenzhunde ausführen. Allerdings benötigen die meisten ESA-Hundehalter nicht so viele Aufgaben, sodass häufig nur ausgewählte einzelne Aufgaben gewünscht werden.
Zusätzlich kann ein ESA-Hund spezifische Aufgaben erlernen, die Assistenzhunde nicht leisten. Hierzu gehören zum Beispiel der Gluten-Anzeigehund oder bei AD(H)S folgende ESA-Hund-Plus-Aufgaben:
- Aufmerksam machen, wenn der Betroffene bei einer Aufgabe abgelenkt wird.
- An Achtsamkeitsübung erinnern.
- An Termine erinnern.
- Daran erinnern Objekte, wie den Hausschlüssel, immer an denselben Platz zu legen.
Auch auf andere Arten kann ein ESA-Hund Plus helfen: Wie Studien zu Lese- und Rechtschreibschwäche zeigen, ist es empfehlenswert, bei dieser Entwicklungsverzögerung einen ESA-Hund Plus auszubilden, der lernt ruhig vor oder neben dem Kind zu liegen, während das Kind ihm vorliest. Hierdurch wird die Lese- und Rechtschreibschwäche direkt gebessert.
Beim Chronic Fatigue Syndrom (CFS) kann ein ESA-Hund Plus darauf konditioniert werden, körperliche Symptome, die auf eine Überanstrengung und einen drohenden Zusammenbruch hinweisen, wie veränderte Atmung zu bemerken. Der Betroffene wird dann etwa durch das Stupsen des Hundes daran erinnert, eine Ruhepause einzulegen oder sich hinzulegen und auszuruhen, damit ein Zusammenbruch verhindert wird.
Rechtlich bleibt der ESA-Hund Plus ein ESA-Hund
Trotz Aufgaben bleibt der ESA-Hund Plus rechtlich ein ESA-Hund und ist von den umfangreichen Trainingspflichten und Prüfungen eines Assistenzhundes befreit. So erhältst du durch einen ESA-Hund Plus genau die Unterstützung, die du brauchst, ohne den Aufwand einer Assistenzhund-Ausbildung.
Der ESA-Hund Plus ist die flexible Lösung zwischen emotionaler Begleitung und praktischer Hilfe – individuell abgestimmt auf deine Bedürfnisse.





